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Barhuf unterwegs: 9 Fragen an Julia, Sindy & Moses

Heute im Interview: Julia und ihre Haflinger-Noriker-Mixe Sindy & Moses. Julia hat sich den Traum eines eigenen Paddocktrails erfüllt und hat das große Glück ihre Pferde daheim halten zu können. Die Pferde in einem eigenen Stall halten zu können, ist der Traum vieler Pferdebesitzer – wie von mir auch. Es gibt nichts schöneres als den Tag mit den Pferden zu beginnen und ihnen abends gute Nacht zu wünschen. Bei aller Romantik ist mir natürlich klar, dass es auch viel Arbeit ist. Julia hat den Stall und den Paddocktrail sehr durchdacht angelegt und hat damit die besten Vorraussetzung für Barhuf-Pferde geschaffen.

Julia mit Sindy und Moses

Mein Name ist Julia und ich habe 2 Pferde (Sindy, 16 Jahre und Moses 18 Jahre, beides sind Haflinger-Noriker-Mixe). Ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllen können und habe die Pferde bei mir zu Hause, im Offenstall mit Paddocktrail. Unser Trail sieht so aus, dass wir unsere kleine Weide komplett umzäunt haben, sodass die Pferde vom Stall aus die ganze Weide umrunden müssen, um zur Futterstelle zu kommen. Die gesamte Weglänge sind insgeasmt ca. 300m. Sie pendeln immer zwischen Futterstelle und Wasser im Stall hin und her. Wir haben auch verschiedene Futterplätze, damit sich die Pferde mehr bewegen.

Sindy & Moses im Stall

Die Auslauffläche besteht aus verschiedenen Böden: wir verwendeten verdichteten feinen Schotter, groben Schotter und ein Sand-Kies-Gemisch. Es gibt auch ein Sandwälzplatz und natürlich steht den Pferdden am Paddocktrail auch Naturboden zur Verfügung.

Wir haben auch einen Erdberg der noch vom Aushub der Baustelle übrig ist, den die Pferde liebend gerne zum klettern nützen! Wir füttern mit engmaschigen Heunetzen 4-5 Mal täglich. In der Zwischenzeit steht ihnen immer Stroh zum Knabbern zur Verfügung. Für die Heuportionierung haben wir uns eine automatische Fütterungsstation im Stall mit Zeitschaltuhr gebaut, da wir beide (mein Mann und ich) Vollzeit arbeiten gehen.

Heuraufe am Paddocktrail
Wir hatten bereits versucht Heu ad Libitum zu füttern, allerdings klappt es auch mit engmaschigem Heunetzen nicht. Nach 1,5 Jahren mussten wir leider die Fütterung wieder umstellen, da meine Stute eine richtige Fressmaschine ist und sonst nur pausenlaus am Fressen ist. Wir bieten den Pferden auch immer wieder mal Äste & Zweige zum Knabbern an oder verstecken Leckereien am Paddocktrail, die die Pferde selbst suchen müssen!

Wie lange hast du deine Pferde schon barhuf und welche Gründe haben dich dazu bewegt dein Pferd barhuf zu halten?

Beide Pferde sind ihr Leben lang barhuf. Für Sindy hatte ich einmal einen Beschlag für Wanderritte, das ist aber schon einige Jahre her. Jetzt benutzen wir Hufschuhe für längere Distanzen.

Hattest du Probleme bei der Umstellung auf barhuf?

Da meine Pferde von Geburt an barhuf sind, gab es keine Umstellung.

Sindy & Moses

Bearbeitest du die Hufe selber oder hast du einen Hufprofi, der dich unterstützt?

Wir bearbeiten die Hufe großteils selbst und haben bereits 3 Hufkurse absolviert. 4x pro Jahr kommt unser Hufpfleger zur Überprüfung.

Der Paddocktrail im Winter

Wie oft reitest du in der Woche?

Das variiert von Woche zu Woche. Durchschnittlich reite ich 2x die Woche, an den restlichen Tagen machen wir Bodenarbeit (Horsemanship),
Zirkuslektionen, und Spaziergänge.

Benutzt du für Ausritte oder Wanderritte Hufschuhe?

Ja, bei Wanderritten oder längeren Ausritten benutzen wir Hufschuhe.

Wenn ja, gibt es eine Hufschuhmarke, die du am Liebsten benutzt?

Wir benutzen die Easyboot Glove, diese habe ich jetzt seit 4 Jahren in Verwendung und ich bin sehr zufrieden damit. Sie sind leicht an- und auszuziehen, allerdings manchmal auch etwas rutschig bei nasser Wiese. Aber da rutscht man barhuf auch und muss vorsichtiger reiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sehr schnell trocken.

Gibt es besondere Tipps, die du anderen Pferdebesitzern bei einer Umstellung auf Barhuf mitgeben möchtest?

Du sollest Geduld haben und an das Wohl der Pferde denken und nicht an deine eigenen Interessen. Ein Tipp für andere Pferdeleute von mir wäre noch, sich über Barhufpflege zu informieren und unbedingt einen Hufkurs zu besuchen. Umso mehr man weiß, umso interessanter wird es, und es macht wahnsinnige Freude seinen Pferden mit der richtigen Hufbearbeitung etwas gutes zu tun. Es ist oft erstaunlich wie wenig man machen muss!

Von welchem Pferde würdest du dir wünschen, das es barhuf läuft?

Es wäre schön wenn alle Pferde barhuf laufen könnten, Ausnahmen gibt es aber überall, wofür es heutzutage schon sehr gute Alternativen zu Eisen gibt!

Sindy & Moses am Paddocktrail