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Barhuf unterwegs: Interview mit Melanie von „Penny das Pony“

Nach meinem letzten Aufruf auf Facebook hat sich Bloggerkollegin Melanie von Penny das Pony bei mir gemeldet, um beim Interview teilzunehmen! Mich freut es natürlich umso mehr, wenn auch andere Blogger (wie beispielweise auch Miri mit MeinFaible) barhuf unterwegs sind.

Melanie, Bloggerin bei Penny das Pony 

Ich bin ein Pferdemädchen durch und durch. Mit Pferden aufgewachsen, zog vor 2 Jahren Penny, ein Quarterpony und mittlerweile 4 Jahre jung, in mein Leben ein. Gleichzeitig erfüllte sich damit der Traum mein Jungpferd nach meinen Vorstellungen ausbilden zu können. Nachdem Penny letztes Jahr am Boden auf ihr Leben als Reitpferd vorbereitet wurde, stehen dieses Jahr die ersten kleinen Ausritte vor der Tür. Penny lebt in einer Offenstallgruppe. Im Sommer stehen ihr weitläufige und wechselnde Weiden zur Verfügung. Im Winter ein grosses Paddock mit einer kleineren Winterweide.

Penny das Pony auf der Weide

Wie lange hast du dein Pferd (oder deine Pferde) schon barhuf und welche Gründe haben dich dazu bewegt dein Pferd barhuf zu halten?

Penny zog direkt von der Hochweide des Züchters bei mir ein. Ihre Hufen haben noch nie Eisen gesehen, sind robust und stark. Mir war es wichtig, dass sie noch einige Zeit hat, sich mental und physisch zu entwickeln, bevor es an die Arbeit geht. Dazu gehört für mich auch der Huf. Dazu kommt, dass in unserer Haltungsform Eisen zumindest an den hinteren Hufen nicht erlaubt sind. Für mich ist der Huf ein kleines Meisterwerk der Natur und ein wichtiger Teil einergesamteinheitlichen Betrachtung des Pferdekörpers. Wann immer es möglich ist, möchte ich den Huf und seine Funktion so naturbelassen wie möglich erhalten.

Hattest du Probleme bei der Umstellung auf barhuf?

Pennys Hufe sind sehr robust und wir hatten bisher keinerlei Probleme. Allerdings musste ich lernen, dass Barhufpflege nicht gleich Barhufpflege ist und es auch hier entscheidende Unterschiede gibt (Anmerkung: ihr findet hier eine Auflistung einiger Hufbearbeitungsmethoden und deren Beschreibung). Mittlerweile haben wir einen Hufpfleger gefunden, mit dem wir sehr zufrieden sind.

Bearbeitest du die Hufe selber oder hast du einen Hufprofi, der dich unterstützt?

Wir haben einen Profi, dem ich gerne über die Schulter schauen und der mir alles immer sehr geduldig erklärt. Die Hufpflege wird gerne unterschätzt, was entscheidende Konsequenzen mit sich bringen kann. Aus diesem Grund würde ich die Barhufpflege immer in professionelle Hände legen.

Penny das Pony im Galopp

Wie oft reitest du in der Woche?

Penny steht gerade ganz am Anfang ihres Lebens als Reitpferd. Bisher haben wir hauptsächlich am Boden gearbeitet. Dazu zählte die klassische Handarbeit, Longe, Langzügel aber auch Horse-Agility und Spaziergänge im Gelände. In letzter Zeit habe ich mich bei unseren Spaziergängen immer mal wieder in den Sattel geschwungen und bin ein Stück geritten. Daraus entwickeln sich nun kleine Ausritte. Momentan sind wir ungefähr ein bis zweimal die Woche im Gelände unterwegs. Langfristig wird es uns häufiger nach draussen ziehen.

Benutzt du für Ausritte oder Wanderritte Hufschuhe?

Für unsere Spaziergänge haben wir keine verwendet. Dank unserem Hufpfleger haben wir seit Kurzem die richtigen Schuhe für uns gefunden. Unser Gelände ist sehr vielseitig und reicht von den Ausläufern des Schwarzwaldes bis hin zum Rheinufer. Je nach Untergrund sind wir mit oder ohne Schuhe unterwegs.

Penny schwimmen

Wenn ja, gibt es eine Hufschuhmarke, die du am Liebsten benutzt?

Ich hatte in meinem Leben schon einige Hufschuhe in der Hand. Am Ende kam es immer auf das Pferd an, welche nun am optimalsten war. Penny und ich sind bei EasyBoots gelandet und bisher mit unseren Back Country sehr zufrieden.

Gibt es besondere Tipps, die du anderen Pferdebesitzern bei einer Umstellung auf Barhuf mitgeben möchtest?

Geduld und nichts zu übereilen. Man sollte nicht glauben, die Eisen sind runter und gut ist. Ich kann nur dazu raten, das Vorhaben mit dem Hufpfleger seines Vertrauens zu besprechen und dem Ganzen auch genügend Zeit zu geben. Es schadet auch nicht, sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen und nachzufragen, wenn man etwas nicht versteht oder damit nicht zufrieden ist. Auch bei dem Hufschuhen sollte man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Nicht jedes Modell ist für jedes Pferd geeignet. Das Angebot ist mittlerweile aber so gross, dass man mit etwas Geduld und Ausprobieren einen geeigneten Schuh findet.

Von welchem Pferde würdest du dir wünschen, das es barhuf läuft?

Ich würde es mir für viele Pferde wünschen. Hinter dem Huf steckt mehr, als den meisten bewusst ist. Häufig hat er entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit unserer Pferde. Besonders schade finde ich es, wenn Jungpferde, kaum geht es an die Arbeit, beschlagen werden. Damit werden wichtige Funktionen „ausgeschaltet“ die dem Pferd eine gesunde und gesunderhaltende Entwicklung ermöglichen.