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Ausreiten

Reiten in Estland

Eine Woche Urlaub vergeht leider wie immer viel zu schnell! Ich hatte heuer mit meinem Freund einen Urlaub in Estland geplant und einige haben mich gefragt, was man dort eigentlich so macht? Grundsätzlich ist die Haupstadt Tallinn sehr sehenswert und man hat auf der Insel Sareema die Qual der Wahl zwischen den tollen Wellness-Hotels.

Ansonsten: Man kann herrlich ausreiten gehen und auch am Strand galoppieren und die Landschaft genießen!

Nachdem ich von meinem Strandritt letztes Jahr in Irland so begeistert war, musste ich mir auch heuer wieder unbedingt einen Reitstall suchen und in Estland reiten gehen.

Gefunden habe ich dann den Stall Ratsukievari über die Touristeninformations-Webseite von Estland http://www.visitestonia.com.

Nachdem der Stall auch eine Facebookseite hat, habe ich mir dort alle Bilder und Videos angesehen und beschlossen, dass es genau das Richtige für mich ist. Und es war dann auch so :-).

Vorab bekam ich eine E-Mail mit einigen Fragen zu meiner Größe, Gewicht und wie gut ich reiten kann und ob ich mich wohler auf großen oder kleineren Pferden fühle. Das fand ich schon mal sehr vorbildlich. Nicht jeder informiert sich vorab so gut über die Reiter!

Selfie aus Estland

Der Stall ist auf der Insel Sareema und ist leicht zu finden. In Estland gibt es wenige Straßen und die Orte auf der Insel sind überschaubar klein. Von Kuresaare fährt man ca. 30 Minuten hin. Dort angekommen hat die Stute Martsu schon in einer Box auf mich gewartet.

Die anderen Pferde waren allen auf den Koppeln draußen. Martsu ist eine Araber-Mixstute, sah super gut genährt aus und hatte schöne Hufe.

Hufbearbeitung in Estland

Die Hofbesitzerin erzählte mir beim Ausreiten, dass es leider auch in Estland sehr schwierig ist, einen guten Hufschmied zu bekommen. Ihr Hufschmied reist extra aus Tallinn an. Wir konnten uns beim Ausreiten sehr gut unterhalten, da sie einmal eine Zeit lang in Deutschland gelebt hat und sich freute, etwas Deutsch sprechen zu können.

Mit Englisch kommt man sonst auch sehr gut durch. Ich habe ihr dann einiges über die verschiedenen Hufschuhe erzählt, weil sie sehr interessiert nachgefragt hat.

Ausreiten in Estland

Ich durfte Martsu selber putzen und satteln, meine Ausreitbegleitung hat aber noch einmal alles kontrolliert, bevor es losging. Es gab sogar eine Aufstiegshilfe, sehr löblich! Wir ritten dann los Richtung Ostsee und trabten und galoppierten, wo es die Wege erlaubten. Leider hat es am Vortag so stark geregnet, dass wir nicht direkt am Strand galoppieren konnten, weil der Sand viel zu tief war.

Aber es war trotzdem ein schönes Gefühl so lange auf der Ebene dahin zu galopperieren! Bevor man lostrabt, wird übrigens einmal laut in den Wald rein geschrien, damit alle Tiere abhauen und man nicht plötzlich einen Elch am Sattel sitzen hat.

Gesehen habe ich leider keinen Elch, dafür einen Fuchs der einige Meter vor uns ins Dickicht geflohen ist.

Schafherde

An einer Stelle mussten wir absteigen und zu Fuss durch ein Gehege mit Schafen gehen. Die sind nämlich normalerweise noch nicht so bald dort und man kann ganz normal durch.

Die Pferde waren sehr gelassen und wir haben nur geschaut, dass die Schafe nicht näher kommen und wir dann mitten im Gewusel stehen.

Reiten in Estland

Martsu war sehr toll zu reiten und fein in der Hand, der Galopp war weich und brav beim durchparieren . Im Schritt gingen wir immer am langen Zügel dahin – ich fühlte mich gleich wie daheim! Nachdem das Wetter nicht ganz so gut war und am Nachmittag wieder Regen angesagt war, ritten wir eine kleinere Runde mit 2 Stunden.

Kosten und Facts

Gekostet hat der Ritt 56 Euro und es war jeden Euro wert. Meine Endomondo APP, die ich zum Aufzeichnen von Reitstrecken verwende, sagt übrigens, dass wir 1 Meter unter dem Meeresspiegel unterwegs waren. Die Gegend ist so flach, dass wir nur 30 Höhenmeter zurückgelegt haben. Normalerweise bin ich immer bei 200 oder 300 Minimum. Ich könnte mich an dieses flache Gebiet echt schnell gewöhnen!

 

Reiten in Estland

selfie2_estland

 

Blick auf die OstseeBauernhofHighland RinderArabermix MartauAm Strand entlang

Wie hinkommen?

Flüge gehen von Wien (für die Österreicher) in die Hauptstadt Tallinn, von dort sind wir mit dem Bus bis nach Kureesaare gefahren. Das Bussystem in Estland ist sehr komfortabel und gut ausgebaut, außerdem auch sehr günstig. Vor Ort habe ich mir für einen Tag ein Mietauto genommen: erstens um die Insel ein wenig erkunden zu können und zweitens weil ein Taxi in den Stall hin und retour mehr gekostet hätte.

Übernachtet habe ich im Georg OTS Spa, das in der Nebensaison sehr günstige Zimmer anbietet und einen sehr schönen Wellnessbereich dabei hat.

Was mitnehmen?

Ich habe immer meine eigenen Reitsachen dabei: Hose, Schuhe, Reitkappe und Reithandschuhe. Diesmal hatte ich sogar den Regenponcho dabei, denn in Irland bin ich nämlich ziemlich nass geworden.