Kategorien
Gesundheit

Satteldruckmessung – wie du Probleme mit deinem Sattel erkennst!

Das ewige Thema: Passt mein Sattel?

Das Sattelthema gehört zu den Punkten, die uns Pferdebesitzer am meisten beschäftigen: man versucht sich zu informieren, welcher Sattel am ehesten zu Pferd und künftige Vorhaben: Dressur, Wanderreiten, Springen oder Distanzreiten oder doch lieber alles ein wenig? Danach nimmt man Kontakt mit einem Sattler auf, der die gewünschte Marke vertreibt. Der Sattler kommt vorbei und man kann einige Modelle testen. Nach einem Probereiten und der Anpassung hat man zuerst immer ein gutes Gefühl! Schlussendlich kauft man einen neuen Sattel der Firma X. Dieser wird einige Wochen später geliefert (hoffentlich, wenn alles gut geht!), man zahlt mindestens einen 4-stelligen Betrag und glaubt, dass die Sattelsuche ein Ende hat.

Schließlich hat man ja mittlerweile Stunden in Recherche über Pro und Contra von Baumlos, Sattelmarken und ,-arten investiert und war sich sicher, dass der Sattler einen guten beraten hat. Man reitet einige Monate mit dem neuen Sattel und ist sich plötzlich doch nicht mehr ganz sicher – irgendwie ist die Schwitzfläche ungleichmäßig und das Pferd hat Verspannungen im Schulterbereich. Ich bin übrigens kein Freund der baumlosen Sättel, aber bei manchen Pferden scheint es die einzig machbare Lösung zu sein. Pferdeflüsterei hat sich dabei schon einige Gedanken zum Thema „Sind baumlose Sättel wirklich gesund für den Rücken deines Pferdes?“ gemacht.

Überprüfung der Sattelpassform

Wie du selber regelmäßig die Passform deines Sattels überprüfen kannst, kannst du bei diesem Blogbeitrag „Sattelcheck“ von Saskia nachlesen. Sie hat ein Seminar bei  Physiotherapeutin Margit Köhler-Otto besucht und ihre Eindrücke zusammengefasst.

Man wird stutzig und lässt zur Sicherheit den Sattler noch mal kommen, es könnte ja sein, dass sich das Pferd muskulär verändert hat oder etwas mit der Polsterung nicht stimmt? Gerne ist man bereit für diesen Kontrolltermin auch etwas zu bezahlen, schließlich geht es hier um das Wohl des Pferdes. Was ist aber, wenn Sattler kommt und den Sattel überprüft und meint es sei alles in Ordnung? Reitet man weiter mit dem Sattel und bleibt verunsichert? An dieser Stelle würde ich dann eine Satteldruckmessung empfehlen, damit man die Schwachstellen des Sattels eindeutig erkennen kann!

Was passiert bei einer Satteldruckmessung?

Bei einer Satteldruckmessung wird die Druckverteilung des Sattels während der Bewegung des Pferdes gemessen und und sichtbar gemacht werden. Optimalerweise ist der Druck des Reiters gleichmäßig durch den Sattel verteilt.

Wann ist eine Satteldruckmessung sinnvoll?

  • Wenn du bereits einen Sattel hast und unsicher bist, ob er wirklich 100%ig passt
  • WEnn du vorhast einen neuen Sattel zu kaufen und sicher sein möchtest, dass dieser dann auch für sein Pferd geeignet ist
  • Wenn du bereits einen Sattel hast und diesen noch von einem Sattler anpassen lassen möchtest. Die Sattelmessung kann dabei helfen, diese Anpassung korrekter werden zu lassen

 

Eine Druckmessung ist ein gutes Hilfsmittel zur Kontrolle und zur Optimierung des Sattels.

Zum besseren Verständnis der Sattelmessung habe ich einige Fragen an Dr. Sabadello gestellt, sie ist in Österreich unterwegs und bietet Satteldruckmessungen an. Ihre Webseite findet ihr unter http://www.pferdechiropraktik.com.

Logo Sabadello - Satteldruckmessung

 

Warum ist es wichtig, die Passform eines Sattels während des Reitens zu kontrollieren?

Die Sattellage des Pferdes kann sich in der Bewegung durch die Muskelanspannung und durch die Einwirkung des Reiters deutlich verändern. Auch bei einem im Stehen scheinbar gut angepassten Sattel kann es vorkommen, dass der Druck während des Reitens nur schlecht verteilt wird.

Zusätzlich ist es auch sehr wichtig zu beurteilen, ob durch das Reitergewicht in der Bewegung einzelne Teile des Sattels lokal vermehrten Druck erzeugen (Polsterung, Steigbügelaufhängung, Befestigung des Gurtes,…).

 

Kann man die Druckverteilung eines unpassenden Sattels mit Korrekturpads verbessern?

Das ist leider nur sehr eingeschränkt möglich, eine Ausnahme bildet ein zu weiter Sattel. In so einem Fall kann man den Sattel durch die Verwendung eines Lammfellpads „enger“ machen, wenn nötig auch unter Zuhilfenahme von Einlagen im vorderen Teil des Pads.

 

Gibt es den perfekten Sattel eigentlich oder müssen wir immer mit Kompromissen leben?

Der perfekte Sattel müsste das Reitergewicht über seine Auflagefläche gleichmäßig auf dem Pferderücken verteilen. Das ist in der Praxis nur sehr selten zu erreichen. Nicht vergessen darf man dabei auch, dass die wenigsten Pferde (und Reiter) in sich gerade sind. Das hat natürlich einen großen Einfluss auf die Druckverteilung des Sattels. Allerdings gibt es für die Praxis einige Punkte, die jeder Sattel erfüllten sollte:

  • auf die Wirbelsäule darf kein Druck übertragen werden
  • die Schulterblätter sollten in ihrer Beweglichkeit nicht eingeschränkt werden
  • es dürfen keine lokalen Punkte mit vermehrter Druckbelastung entstehen

 

Noch ein kleiner Tipp von mir:

Die Wahl des richtigen Sattelgurts kann auch eine große Rolle spielen. Ich habe mir vor einigen Jahren einen Mattes Lammfell Sattelgurt* gekauft und damit fühlte sich Blume gleich viel wohler als mit Leder,- oder Neoprengurt. Im Nachhinein gesehen hätte ich lieber viel früher mehr Geld in den Sattelgurt investiert – es zahlt sich einfach aus.

Ich habe beim Tierphysio Blog einen guten Artikel gefunden, der Sattelgurte in allen Formen gut beschreibt. Der Mattel Lammfell Sattelgurt ist  zwar nicht billig, aber jeden Cent wert. Die Variante Mondgurt kostet ab 140 €  je nach Farbwahl und Anbieter. 

Der Lammfellgurt ist auch einfacher zu reinigen, als ich vermutet habe. Ich bürste ihn nach dem Reiten mit einer Magic Brush aus und wasche ihn gelegentlich in der Waschmaschine ganz normal bei 30 Grad mit einem Feinwaschmittel. Du solltest die Größe genau nach Anleitung von Mattes abmessen, da ich  bei diesem Gurt eine ganz andere Länge als beim Sattelgurt aus Leder kaufen musste.

Satteldruckmessung